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Hermann Schüttauf (1890 - 1967)

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Bedeutender Garten- und Landschaftsarchitekt

 

Zu den sechs Ehrenbürgern der Stadt zählt Hermann Schüttauf, der am 16. Dezember 1890 in Nieder-Planitz bei Zwickau geboren wurde. Viele Jahre lang hat er sich mit seiner engagierten fachlichen Tätigkeit für die Erhaltung, Pflege und Nutzung des Parkes in Bad Muskau eingesetzt, viele Anregungen gegeben und geholfen, sie in die Tat umzusetzen.

 

Von 1908 bis 1911 erfuhr er seine gärtnerische Ausbildung bei den Firmen Schulz in Schwerin, Poscharsky in Dresden und Moosdorf in Leipzig, wo er seine fachlichen Grundlagen erlernte. In Dresden-Laubegast besuchte er dann von 1911 bis 1913 die Gärtnerlehranstalt. Während seiner Ausbildung bereits erreichte er sehr gute Ergebnisse, sodass er 1914 das "Friedrich-August-Reisestipendium" der Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau "Flora" erhielt. Dadurch wurde ihm eine Studienreise nach Frankreich und England möglich, wo er "Monumente" der Gartenkunst kennen lernte.

 

Zwischenzeitlich arbeitete er in Antwerpen, Berlin und Lage als Gartenbautechniker und Gartengestalter. Von 1920 bis 1929 war Hermann Schüttauf Leiter der Garteninspektion der Städtischen Gartenverwaltung in Dresden und seit 1929 Gartendirektor der Staatlichen Gartenverwaltung des Landes Sachsen. 1933 wurde Balke aus politischen Gründen für diese Funktion eingesetzt, aber Schüttauf blieb in der Staatlichen Verwaltung tätig. Ihm oblag ein weites Feld an Aufgaben, so die Verantwortung für die Hofgärten, wie den Großen Garten, die Brühlsche Terrasse, den Garten am Japanischen Palais in Dresden, den Schlossgarten in Pillnitz, den Barockgarten in Großsedlitz, den Burgberg in Meißen sowie den Klostergarten Altzella bei Nossen. Eine schier unglaubliche Aufgabe und Verantwortung! Hinzu kamen noch die gartenkünstlerische Betreuung der Sächsischen Landesanstalten und des Schlossgartens von Weesenstein für den "Landesverein Sächsischer Heimatschutz".

 

Hermann Schüttauf zeichnete darüber hinaus für die Gestaltung von Gartenbauausstellungen verantwortlich.

 

Diese Ausstellungen fanden 1926 und 1936 in Dresden, 1938 in Essen, 1938 und 1939 in Stuttgart statt.

 

Der Kriegsdienst unterbrach von 1940 bis 1945 seine fachliche Tätigkeit. Danach kehrte er nach Planitz zurück und war dann wieder in der Staatlichen Gartenverwaltung wirksam.

 

Aus politischen Gründen wurde ihm 1949 gekündigt.

 

Er resignierte nicht, zog sich nicht zurück, sondern setzte sich weiterhin für die Erhaltung historischer Gärten ein.

 

Hermann Schüttauf wurde Partner des Landesamtes für Denkmalpflege und engagierte sich im Deutschen Kulturbund. Sein Wissen und Können waren nach wie vor gefragt. Er verkörperte in sich den Gärtner und den Gestalter, so dass sein fachlicher Rat und sein Können immer willkommen waren.

 

Zeugen seiner schöpferischen Tätigkeit sind der Schlossgarten in Lichtenwalde, die Kuranlagen in Bad Elster, Bad Brambach sowie die Parks in Bad Muskau und Branitz.

 

Auch in Thüringen war er schöpferisch tätig, so bei den Anlagen von Weimar, dem Park an der Ilm, dem Belvederegarten und dem Garten in Tiefurt und bei den Gärten der Dornburger Schlösser.

 

Die Stadtverwaltung von Bad Muskau würdigte 1965 den Gartenarchitekten Hermann Schüttauf für seine viele Jahre währende engagierte fachliche Arbeit für die Erhaltung, Pflege und Nutzung des Muskauer Parkes mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts.

 

Damit fand seine bedeutende Tätigkeit für den Muskauer Park und sein Lebenswerk eine würdige Anerkennung.

 

Bei einem Verkehrsunfall verunglückte Hermann Schüttauf am 25. Februar 1967 tödlich in Dresden und wurde auf dem Friedhof in Nieder-Planitz bei Zwickau beigesetzt.

 

Nach dem frühen Unfalltod von Gartendirektor Hermann Schüttauf wurde am 4. November 1967 auf Beschluss des Rates der Stadt Bad Muskau eine Höhe im Bergpark als "Schüttauf-Höhe" benannt. Ein Gedenkstein erinnert an den Garten- und Landschaftsarchitekten, der sich vor allem Verdienste bei der Gestaltung des Bade- und Bergparkes erworben hat.